Beziehungen bauen
Von außen bietet das Gebäude sehr verschiedene An- und Einsichten. Vor allem die Rückseite zum Parkplatz ist ein wirkliches Schmuckstück. Die klare Linienführung und der Kontrast von kleinen quadratischen Fenstern zur riesigen geschwungenen Glasfläche geben dem ganzen Haus ein eigenes, charakterstarkes Gesicht.
Die Offenheit, die sich im Innenbereich fortsetzt und über zwei Etagen erstreckt, artikuliert am stärksten die inhaltliche Forderung nach Transparenz und Kommunikation. Als wäre das Gebäude zum Bersten mit Leben, und Beziehung gefüllt, wölbt sich diese Gebäudescheibe nach aussen. Bewußt verschwinden hier die Grenzen der einzelnen Räume, man sieht und hört einander — so wird gelebte Beziehung spürbar und sichtbar.
Mit Sorgfalt wurden die verwendeten Materialien und Farben gewählt: Edelstahl, Glas und Buchenholz, dazu freundliches Blau, warmes Goldgelb, Ocker- und Sandtöne. Denn die sinnliche Wahrnehmung von Material und Oberfläche, von Licht und Farbe beeinflusst den ganzen Menschen — Geist, Seele und Leib.
Immer wieder erstaunlich ist die Wandlungsfähigkeit des Gemeindehauses. Ob Gottesdienst oder Konzert, Feier oder j.pack, Kinderwoche oder Seminar — man hat jedesmal das Gefühl, der Saal wäre genau für diesen Zweck gebaut worden. Besonders als lichtdurchfluteter Ausstellungsraum ist der Saal eine Überraschung.
Sehr schön finde ich, dass die schräge Fensterfront des Saales nicht nur dem Ortsteil Bommern einen markanten Blickfang gegeben hat, sondern auch, dass wir im Gottesdienst jetzt den Himmel sehen können. Und dass wir dabei die Bodenhaftung nicht verlieren — mitbekommen, was um uns herum los ist, wem Gottes grenzenlose Liebe gilt. Denn Gemeinde (egal wo) als Leib Jesu ist die Hoffung für die Welt — wunderbar, wenn man das schon von außen sieht!